Nachrichtenmosaik – Neue Folge 22

Gesammelte aktuelle Informationen und Nachrichten bzw. Links, jeweils als Momentaufnahme und als Angebot zum Verständnis von Zusammenhängen und Hintergründen der massenmedial verbreiteten Informationen.
(persönliche Anmerkungen und Äußerungen sind kursiv gesetzt)

• Roden im Namen des Klimas

„Bei Hohensaaten will ein Investor einen Solarpark bauen und dafür Wald zerstören, in dem seltene, geschützte Arten leben
Wenn es nach der Lindhorst-Gruppe geht, entsteht bald nahe des Bad Freienwalder Ortsteils Hohensaaten eine der größten Photovoltaikanlagen Deutschlands. Für dieses Vorhaben hat sich der Agrar- und Immobilienkonzern ausgerechnet einen Mischwald ausgesucht, der für streng geschützte Arten wie Seeadler, Schwarzstorch und Uhu einen Brut- und Lebensraum darstellt. Neben der Solaranlage plant Lindhorst einen Industrie- und Gewerbepark, in dem sich Betriebe mit hohem Energiebedarf niederlassen sollen. Insgesamt will der Investor 370 Hektar Wald roden und teilweise versiegeln lassen; diese Fläche ist größer als die Tesla-Autofabrik in Grünheide. (…)“
Quelle: https://www.bund-brandenburg.de/service/meldungen/detail/news/roden-im-namen-des-klimas/
siehe auch: https://pro-wald-hohensaaten.de/

• Ifo-Index sinkt das dritte Mal in Folge – „Lage verdüstert sich“

„Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist zum dritten Mal in Folge gefallen. Die Erwartungen der Unternehmen sinken, die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften steigt. Betroffen sind mit dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und der Chemiebranche auch die Kernelemente der Wirtschaft. (…)
Ein Grund für die Misere sei die anhaltende Schwäche der Industrie. „Die Unternehmen können zwar die bestehenden Aufträge besser abarbeiten, weil die Lieferengpässe kontinuierlich zurückgehen“, sagte Wohlrabe. „Aber es kommen weniger neue Aufträge nach.“ In der Industrie gebe es kaum Lichtblicke. (…)“
Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article246563642/Ifo-Index-sinkt-das-dritte-Mal-in-Folge-Lage-verduestert-sich.html

• Flop beim Corona-Aufbaufonds: Nicht einmal Berlin schafft es, EU-Geld abzurufen

„Für den milliardenschweren Corona-Aufbaufonds hat die EU ein Tabu gebrochen und erstmals Schulden aufgenommen. Doch die Auszahlung stockt – nicht einmal Deutschland kommt an die EU-Hilfen.
Das berichtet der Newsletter „Enthüllt“, der sich auf investigative Recherchen spezialisiert hat. „Die Bundesregierung hat es auch mit einem Jahr Verzögerung nicht geschafft, eine erste Milliardentranche aus dem EU-Aufbaufonds zur Konjunkturförderung nach Corona abzurufen“, heißt es unter Verweis auf einen Artikel der „Welt“.
Vor dem Hintergrund der Rezession und knapper Kassen ist das ein Skandal. Schließlich war der Aufbaufonds dazu gedacht, die Konjunktur nach der Coronakrise zu stützen. (…)“
Quelle: https://lostineu.eu/flop-beim-aufbaufonds-nicht-einmal-deutschland-schafft-es-eu-geld-abzurufen/

• Zu viele vermeidbare Todesfälle

„Trotz des verhältnismäßig guten Gesundheitssystems in Deutschland ist die Lebenserwartung im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn geringer. Grund dafür, so das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB), sind vermeidbare Todesfälle. Deren Ursache wird vermutet in mangelnder Effektivität des Gesundheitswesens, schlechtem Gesundheitsverhalten und vor allem unzureichenden Präventionsmaßnahmen.
Als vermeidbar werden jene Todesfälle angesehen, die nach aktuellem Stand des medizinischen Wissens durch beispielsweise Vorbeugung oder eine optimale Behandlung zu verhindern gewesen wären. Statistisch erfasst werden dabei nur Fälle von Menschen zwischen 0 und 75 Jahren. Zwischen 2017 und 2019 betrug der Anteil der vermeidbaren Todesfälle an allen Sterbefällen in Deutschland 19 Prozent.  „Diese hohe Zahl an vermeidbaren Todesfällen steht im starken Kontrast zu den Ausgaben im Bereich der Gesundheitsversorgung, die pro Kopf im weltweiten Vergleich mit zu den höchsten gehören“, so das BIB in Wiesbaden. (…)“
Quelle: https://www.gesundheit-aktiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2346:zuviele-vermeidbare-todesfaelle&catid=174:blog&Itemid=1511
Anmerkung: Da frage ich mich aber nun doch, ob es da keine Spritze dagegen gibt …

• Die USA sind keine Freunde, nicht einmal ihre eigenen

„(…) Am 4. März 2022, also vor fast siebzehn Monaten, schrieb ich [Mark Lesseraux] einen Artikel für Pressenza mit dem Titel „Die USA und die NATO opfern die Ukraine“. In diesem Artikel hieß es: „Indem sie die Ukraine in den letzten Jahren mit Waffen überhäuften (was die USA im Konflikt zwischen Russland und Georgien 2008 taten) und die ständigen Bitten Russlands ablehnten, die NATO möge ihren Plan, die Ukraine zu integrieren, fallen lassen, wurde eine extrem instabile und äußerst gefährliche Situation geschaffen. Eine Situation, die im Grunde darauf hinausläuft, dass die Menschen in der Ukraine geopfert werden.“ Man kann sagen, dass die ersten Anzeichen des Krieges, eigentlich schon im Jahr 2014 begonnen hatten, als die Krim von Russland annektiert wurde. (1)
Nach einem ersten gescheiterten Versuch, durch eine kleinere Invasion Ende Februar 2022 Verhandlungen auszulösen, ging Russland zu einer groß angelegten Invasion über, mit dem Ziel, die ukrainische Region Donbas einzunehmen und das ukrainische Militär zu neutralisieren. Dies war ein Schritt, den Russland eigentlich vermeiden wollte, entgegen dem, was die westlichen Medien zu diesem Zeitpunkt berichteten. (…)“
Quelle: https://www.pressenza.com/de/2023/07/die-usa-sind-keine-freunde-nicht-einmal-ihre-eigenen/

• Scott Ritter: Selenskij-Ukraine kein Thema mehr bei US-Wahlen 2024 (Video)

„Noch erscheinen die Ukraine und ihr Präsident Wladimir Selenskij als alles beherrschende Themen. Auch im anlaufenden US-Wahlkampf – ob nun Donald Trump oder Ron DeSantis, die ein Ende der Kriegsunterstützung fordern, oder Robert Kennedy Junior, der US-Präsident Biden Kriegsvorbereitungen gegen Russland vorwirft.
Der US-Militärexperte Scott Ritter ist sich aber sicher, dass sich bis 2024 die politische Lage gründlich geändert haben wird: „Ich denke, die Ukraine wird nicht mehr existieren, wenn die US-Wahlen anstehen, nicht so wie sie heute existiert. […] Niemand wird mehr über Selenskij sprechen“. Die Ukraine versucht derweil alles, um den Krieg in die Länge zu ziehen und einen Eingriff der NATO zu erzwingen – so etwa durch den Angriff auf die Krim-Brücke.
Lässt sich Russland vielleicht zu einer übertriebenen Vergeltung provozieren? Ritter argumentiert, dass das nicht im Interesse Russlands liegt, „denn Russland hat auf dem Schlachtfeld die Oberhand“. Und auch der Westen habe erkannt, „dass Russland gewinnen wird“. (…)“
Quelle: https://cooptv.wordpress.com/2023/07/25/video-scott-ritter-selenskij-ukraine-kein-thema-mehr-bei-us-wahlen-2024/

• „Ein irreversibler demographischer Schock”

„Experten sagen der Ukraine einen „irreversiblen demographischen Schock“ und massive Probleme beim Anwerben der nötigen Arbeitskräfte für den Wiederaufbau nach Kriegsende voraus. Die Bevölkerung des Landes sei schon von 1990 bis 2021 um rund 20 Prozent geschrumpft, heißt es in einer aktuellen Analyse aus dem Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW). Kriegstote und Flüchtlinge reduzierten die Zahl der Einwohner weiter. Weil vor allem jüngere und gut ausgebildete Menschen geflohen seien und ein beträchtlicher Teil der ukrainischen Flüchtlinge auf Dauer in der EU bleiben wolle, drohten für den Wiederaufbau besonders wichtige Teile der Bevölkerung zu fehlen. Laut dem WIIW wird die arbeitsfähige Bevölkerung in der Ukraine bis 2040 im Vergleich zum Vorkriegsjahr 2021 um 22,6 bis 25 Prozent schrumpfen – mit gravierenden Folgen für das ganze Land. Je länger der Krieg dauere, desto schwerer wögen die Folgen. Kiew müsse unbedingt Rückkehrprogramme für Flüchtlinge starten. Allerdings konkurriert es dabei unter anderem mit der Bundesrepublik: Deutsche Firmen setzen auf kostengünstige Fachkräfte den ukrainischen Flüchtlingen. (…)“
Quelle: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9307

• Ist die westliche Strategie in Bezug auf Russland zielführend?

„Für den Krieg in der Ukraine zeichnet sich keine Lösung ab, das Sterben schreitet voran. Obwohl dieser Krieg täglich in den Traditionsmedien präsent ist, bleibt vieles unterbelichtet, denn seine Vorgeschichte wird lediglich unvollständig dargestellt oder sogar ignoriert. Eine zu einfache Schuldzuweisung hat sich etabliert und verringert die Chancen auf eine Verhandlungslösung. Jacques Baud hat für den Schweizer Strategischen Nachrichtendienst, die NATO und die Vereinten Nationen gearbeitet. Mit seinem Buch „Putin – Herr des Geschehens?“ liefert er auf der Grundlage von Dokumenten, die hauptsächlich von den USA, der Ukraine, der russischen Opposition und internationalen Organisationen stammen, einen sachlichen Blick auf die Realität und öffnet die Tür für eine unvoreingenommene Einschätzung des Kriegs in der Ukraine. Für Baud ist es Zeit, zurück zu den Fakten und vor allem zum Dialog zu kommen. Ein Auszug. (…)“
Quelle: https://www.nachdenkseiten.de/?p=101608

• Brief aus Moskau – heute zu Macht und Moral

„Westliche Polit-Kommentatoren sagen oft, es sei unsinnig, russisches Radio zu hören oder russisches Fernsehen zu schauen. Was dort gesagt werde, sei eh nur Propaganda im Sinne des Kremls. Umso wichtiger ist es, auch andere Stimmen aus Moskau oder auch aus Petersburg zu vernehmen – als Beispiele genannt seien in deutscher Sprache etwa die Plattformen «Anti-Spiegel», herausgegeben von einem Deutschen, Thomas Röper, oder die «Stimme aus Russland», herausgegeben vom Schweizer Peter Hänseler. Auch die von der Plattform «Seniora.org» regelmäßig ins Deutsche übersetzten Artikel von Gilbert Doctorow, der halbzeitig in Brüssel, halbzeitig in Petersburg lebt, müssen da erwähnt werden. Hier geben wir einem in Moskau lebenden Italiener das Wort, der einen Blick auf die westliche Moralisiererei wirft. (…)“
Quelle: https://globalbridge.ch/brief-aus-moskau-heute-zu-macht-und-moral/

• Falsche Fernseh-Schlagzeilen zum aufgekündigten Getreide-Deal

„Oft gaukeln Schlagzeilen etwas vor, was in der Nachricht korrigiert wird. Ein Beispiel lieferten ARD, ZDF und die «ZEIT». (…)
Viele Menschen lesen nur die Schlagzeilen, die dann häufig meinungsbildend sind. Doch die zitierten Überschriften behaupteten etwas anderes, als die nachfolgenden Meldungen aussagten.
Nur wer die Meldungen des ZDF, der ARD oder der «ZEIT» bis zum Schluss las, erfuhr mit Erstaunen, dass Geng Shuang etwas anderes sagte, als der Titel nahelegte. Er drängte laut «ZEIT» nämlich darauf, «sicherzustellen, dass sowohl ukrainisches Getreide als auch russische Lebensmittel und Düngemittel auf die Weltmärkte gelangen.» Er hoffe, dass Russland und die Vereinten Nationen zusammenarbeiten würden, um die Exporte wieder aufzunehmen. (…)“
Quelle: https://www.infosperber.ch/medien/medienkritik/falsche-fernseh-schlagzeilen-zum-aufgekuendigten-getreide-deal/

• Eine fast wahre Geschichte – Wie ich meine „Meldestelle Anti-Intellektualismus“ bekam

„Meldestellen liegen voll im Trend. Unser Autor erzählt hier die fast wahre Geschichte der sumpfgeborenen „Meldestelle Anti-Intellektualismus“. Mögen ihr noch viele weitere folgen, bis niemand mehr etwas Falsches denken kann.
Von Michael Andrick (…)“
Quelle: https://www.cicero.de/kultur/meldestelle-anti-intellektualismus-parabel-fast-wahre-geschichte