Nachrichtenmosaik Corona – Folge 148

Gesammelte Informationen und Nachrichten zur Corona-Krise, jeweils als Momentaufnahme
(persönliche Anmerkungen und Äußerungen sind kursiv gesetzt)

• Neue MPK-Beschlüsse sind Schulschließungen durch die Hintertür

„Die neue Virusvariante Omikron verbreitet sich zwar schneller, bringt aber allen bisherigen Erkenntnissen zufolge eine deutlich geringere Krankheitslast mit sich, insbesondere für Kinder. Aufgrund eines solchen Infektionsfalles ganze KiTa-Gruppen, Klassen oder Stufen für fünf Tage in Quarantäne zu schicken, entbehrt jeder Rationalität oder wissenschaftlichen Evidenz, sondern stellt nichts anderes als eine Schulschließung unter dem Namen Quarantäne dar. Denn es gilt nach wie vor: die vulnerablen Gruppen sitzen nicht in KiTas und Schulen. Die Initiative Familien fordert in ihrem 3. Offenen Brief eine Rückkehr zur Normalität: Schulunterricht ohne Beschränkungen, ohne Quarantäne und anlasslose Reihentestungen gesunder Kinder. Und spätestens mit Abklingen der Omikron-Welle auch ein Ende der Maskenpflicht. (…)“
Quelle: https://corona-netzwerk.info/kinder-gehoeren-in-die-schule/

• Was hinter dem Zaudern der Ampel bei der Impfpflicht steckt

„Verzögert die Ampel-Koalition ihr heikelstes Projekt gezielt? Die Opposition vermutet genau das – doch es steckt mehr dahinter. So verliert das ursprüngliche Hauptargument für die Impfpflicht an Relevanz. Und auch für die Zeit nach Omikron gibt es juristische Bedenken.
Die Ampel-Parteien geben in diesen Tagen ein widersprüchliches Bild ab. Einerseits drängen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) zu einer schnellen Impfpflicht-Entscheidung. Andererseits gibt es noch nicht einmal konkrete Vorschläge. Abgeordnete der FDP legten zwar einen Antrag vor. Allerdings gegen eine Impfpflicht. (…)
Zwar gilt Omikron als ansteckender, führt aber zu deutlich milderen Verläufen. Damit ist das ursprüngliche Hauptargument für eine Impfpflicht – das Verhindern einer Überlastung der Intensivstationen – abgeschwächt. Allerdings ist unklar, ob bei Masseninfektionen in der Bevölkerung nicht doch mehr Menschen schwer erkranken, als die Krankenhäuser bewältigen können.
Zudem wirken die Impfstoffe offenbar kürzer und schwächer als ursprünglich erhofft. Ausführliche Daten fehlen dazu noch. (…)“
Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/plus236163014/Corona-Was-hinter-dem-Zaudern-der-Ampel-bei-der-Impfpflicht-steckt.html (hinter Bezahlschranke)

• Der Arbeitsmarkt am Ende des zweiten Corona-Jahres und die Brückenfunktion der Kurzarbeit: Alles hat seinen Preis

„(…) die Kurzarbeit hat in den nun zurückliegenden zwei Corona-Jahren eine wirklich bedeutsame Rolle gespielt bei der Stabilisierung von Beschäftigung. Damit wurden auf der einen Seite zahlreiche Jobs vorübergehend gesichert und viele Unternehmen, die ansonsten einen Teil ihrer Beschäftigten entlassen hätten, können sich durch dieses arbeitsmarktpolitische Instrumentarium eine Menge Geld sparen, beispielsweise bei den Such- und Rekrutierungskosten. Zugleich ist man den Unternehmen sehr weitgehend entgegengekommen, in dem auch die gesamten Sozialversicherungsbeiträge vom Staat bzw. genauer: von der Arbeitslosenversicherung übernommen wurden und noch werden.
Aber klar ist auch, das alles seinen Preis hat. Der zuweilen ziemlich hoch ist. So meldet das Handelsblatt: Corona verursacht Arbeitsagentur Defizit von etwa 22 Milliarden Euro: »Die Corona-Pandemie und damit verbundene Milliardenkosten für Kurzarbeit haben die Bundesagentur für Arbeit (BA) das zweite Jahr in Folge in tiefrote Zahlen gestürzt. Das Defizit zum Jahresende 2021 werde voraussichtlich rund 22 Milliarden Euro betragen, sagte ein BA-Sprecher (…)
Damit der eine oder andere die Größenordnung des Ausgabenpostens Kurzarbeitergeld besser einordnen kann: Wenn die BA mitteilt, dass sie im nunmehr vergangenen Jahre 2021 mit mehr als 20 Mrd. Euro nur etwas weniger für Kurzarbeit ausgegeben hat als im ersten Corona-Jahr 2020 mit 22 Mrd. Euro, dann sollte man bei der Bewertung der 20 Mrd. Euro berücksichtigen, dass beispielsweise der gesamte Haushalt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Jahr 2020 bei lediglich 18,3 Mrd. Euro lag. (…)“
Quelle: https://aktuelle-sozialpolitik.de/2022/01/04/die-kurzarbeit-in-corona-zeiten-und-ihr-preis/#more-13246

• Folgen der Maßnahmen: Lauterbach verteidigt Corona-Kurs

„Gesundheitsminister Lauterbach hat den deutschen Umgang mit der Corona-Pandemie verteidigt. Dass es durch die eher strengen Maßnahmen mehr psychische Störungen als in anderen Ländern gebe, wies er zurück. (…)
Die Störungen seien mutmaßlich eher auf die Corona-Lage insgesamt als auf die Schutzmaßnahmen zurückzuführen.
Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) war die Zahl der Jugendlichen mit Anzeichen einer Depression im ersten Corona-Lockdown 2020 deutlich angestiegen. Vor der Pandemie hatten demnach zehn Prozent der Jugendlichen von 16 bis 19 Jahren depressive Symptome, am Ende des ersten Lockdowns waren es 25 Prozent. Die Symptome reichten von stillem Rückzug bis zu Verhaltensauffälligkeiten und Essstörungen.
Auch das Bundesfamilienministerium spricht von immensen körperlichen und seelischen Folgen für junge Menschen. (…)“
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/lauterbach-psychische-erkrankungen-101.html
Anmerkung: Wann wurde Lauterbach eigentlich das letzte Mal untersucht?

• Erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik: Mehr als eine Million Menschen in einem Jahr gestorben

„2021 wurden in Deutschland mehr als eine Million Todesfälle registriert – ein Rekordwert, allein im Dezember waren es gut 100.000. Die offizielle Corona-Statistik erklärt den Anstieg nur zum Teil. (…)
Mehr als eine Million Sterbefälle binnen einem Jahr hatte es auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik in der Nachkriegszeit nur 1946 gegeben – damals wurden rund 1.001.600 Sterbefälle registriert. Während damals schwierige Lebensverhältnisse die hohen Sterbefallzahlen erklärten, sind die Zahlen laut Statistikamt heute hauptsächlich durch die größere Bevölkerung und den höheren Anteil älterer Menschen begründet. (…)
Als mögliche Auswirkungen der Pandemie nannten sie neben der Dunkelziffer nicht erkannter Corona-Todesfälle auch die Folgen verschobener Operationen oder Todesfälle durch andere Infektionskrankheiten wie Grippe, die 2020 im Gegensatz zu den Vorjahren kaum vorkamen, nun aber als nachgeholte Sterblichkeit auftauchen könnten.“
Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/todesfaelle-in-deutschland-erstmals-seit-1946-mehr-als-eine-million-menschen-in-einem-jahr-gestorben-a-33182896-1479-40a0-b537-239a58860552
siehe auch: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/01/PD22_014_126.html

• Impfausweis und Personalausweis sollen zusammengeführt und zur Dauereinrichtung werden

„Der Geschäftsführer der Culture4Life GmbH, welche die Luca-App betreibt, hat verraten, wohin die Reise gehen soll: zu einer Zusammenführung von Impfpass und Personalausweis – und zwar auf Dauer. (…)
Im Interview mit der Berliner Zeitung vom 7.1.2022 wurde der Geschäftsführer der Culture4Life GmbH, Patrick Hennig, gefragt, welche Pläne er für Luca nach Ende der Pandemie habe. Seine Antwort bestätigt, was ich schon lange mehr als vermute und in diesem Blog und dem Buch „Endspiel des Kapitalismus“ aufgeschrieben habe. Die vielfältigen Überwachungsmaßnahmen im Zuge der Pandemie sind auf Dauer angelegt. Sie passen sich ein in die Pläne von Washington und Silicon Valley, allen Erdenbürgern eine eindeutige – maschinell problemlos und sicher zuordenbare – digitale Identität zu geben. Das soll denjenigen, die die Kapazität haben, den gesamten digitalen Datenverkehr zu überwachen, die Möglichkeit geben, die automatisierte Überwachung der Bürger zu vervollkommnen.  Hennig sagte:
(Wir) wollen den Prozess der Prüfung von Nachweisen für Restaurants und Veranstalter vereinfachen. (…)  Seit einiger Zeit muss man zusätzlich zum Impf- oder Genesenenausweis auch den Personalausweis oder Pass vorzeigen. Das wollen wir in Luca auch einfach zusammenführen. Dann muss man vielleicht bald nur noch sein Handy zeigen. Und ich gehe davon aus, dass es diese ganzen Anforderungen noch ein paar Jahre geben wird.“ (…)“
Quelle: https://norberthaering.de/die-regenten-der-welt/luca-app-patrick-hennig/

• Frankreich: Impfpass als Alternative zur Impfpflicht

„Mit dem geplanten Impfpass können sich Ungeimpfte nicht mehr „frei testen“. Viele von ihnen hat Präsident Macron mit seinem Kraftausdruck jedoch offenbar schon überzeugt: Die Zahl der Erstimpfungen ist in die Höhe geschnellt.
Gibt es Alternativen zur allgemeinen Impfpflicht, wie die Bundesregierung sie anstrebt? Ja, sagt die französische Regierung, die im Pandemiemanagement immer seltener Inspiration in Deutschland sucht. Im vergangenen Sommer ist Präsident Emmanuel Macron mit einem verpflichtenden Gesundheitspass für Gastronomie, Kultureinrichtungen und Fernreisen vorgeprescht und hat die Impfbereitschaft auf diese Weise deutlich erhöht. Jetzt soll der Gesundheitspass in einen Impfpass umgewandelt werden, um die letzten Impfunwilligen zu überzeugen. Konkret bedeutet das, dass sich Ungeimpfte nicht mehr „frei testen“ können, wenn sie ein Restaurant oder ein Café besuchen oder ins Kino oder Theater gehen wollen. Auch für Reisen mit Bahn, Fernbus oder Flugzeug ist ein negatives Testergebnis nicht mehr ausreichend. (…)“
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/frankreich-macron-loest-mit-kraftausdruck-corona-impfboom-aus-17724888.html (hinter Bezahlschranke)
Anmerkung: Was für eine Alternative … Statt offizieller Impfpflicht indirekter Impfzwang. Und die Franzosen lassen es sich gefallen …

• Weitere chinesische Millionenstadt im Lockdown

„(…) Dreieinhalb Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking ist eine weitere chinesische Metropole in den Lockdown gegangen. Am Montagabend wurden die fünf Millionen Einwohner der Stadt Anyang, 500 Kilometer südwestlich der Olympiastadt, aufgefordert, ihre Wohnungen bis auf Weiteres nicht zu verlassen. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. China, das eine Null-Covid-Strategie verfolgt, meldete am Dienstag 110 neue lokale Coronafälle. (…)“
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/sport/olympische-winterspiele/chinas-millionenstadt-anyang-kurz-vor-olympia-im-corona-lockdown-17726103.html

• China: Lockdowns befeuern Lieferkettenproblem weiter – Impfpflicht bedroht Warenhandel zwischen USA & Kanada

„In der Volksrepublik China befinden sich einige Städte und Regionen abermals unter strikten Lockdown-Bedingungen. Die Versorgungslage der Bevölkerung erweist sich teilweise als verheerend, während die Schließung des größten Seehafens Fragen aufwirft. Wie könnte sich die aktuelle Situation auf den internationalen Handel auswirken? Und zu welchen Beobachtungen kommt es in diesem Hinblick zurzeit in den USA und in Kanada? (…)
Hiervon am stärksten betroffen sieht sich aktuell die zentralchinesische Metropole Xi’an, wo inzwischen Tausende von Polizeikräften hinbeordert worden sind, um für die Umsetzung und Befolgung von drakonischen Restriktionen mit dem Ziel einer Virus-Eindämmung zu sorgen.
Als entsprechend groß erweist sich der Grad des Zorns, der Wut und der Frustration unter den rund dreizehn Millionen Einwohnern der Stadt, denen es in den letzten Tagen und Wochen in einem immer höheren Ausmaß erschwert wurde, sich mit Lebensmitteln zu versorgen.
Mittlerweile wird in der Region ganz offiziell über eine wachsende Lebensmittelknappheit berichtet (…)
Auch der Zugang zu medizinischer Versorgung scheint für die meisten Einwohner der Stadt momentan nur in den wenigsten Fällen gegeben zu sein, wie unter anderem sozialen Medien zuletzt zu entnehmen gewesen ist. (…)
Um einem möglichen Ausbruch von sozialen Unruhen in Xi´an vorzubeugen, sehen sich mittlerweile fast dreißigtausend Polizeikräfte vor Ort stationiert, deren Hauptaufgabe es ist, für eine Umsetzung und Befolgung von drakonischen Maßnahmen zu sorgen. (…)
Abseits der sich in der Volksrepublik China entwickelnden Lage sollte zudem auch die Situation in den Vereinigten Staaten und Kanada ins Kalkül gezogen werden. Dort warnen Industriehandelsverbände und Transportverbände beiderseits der Grenze vor einer fatalen Ausweitung der Lieferkettenstörungen.
Der Grund? Ab dem 15. Januar soll es mit Blick auf den zwischenstaatlichen LKW-Verkehr nur noch „vollständig vakzinierten“ Fahrern erlaubt sein, die Grenze in beide Richtungen zu überqueren.
Die Warnungen mehren sich, wonach diese politische Entscheidung zu einer vermehrten Aufgabe von Jobs unter den hiervon betroffenen LKW-Fahrern, deren Anzahl ohnehin seit vielen Monaten schon knapp bemessen sei, führen werde. (…)“
Quelle: https://www.cashkurs.com/wirtschaftsfacts/beitrag/china-lockdowns-befeuern-lieferkettenproblem-weiter-impfpflicht-bedroht-warenhandel-zwischen-usa-kanada