Schlagwort «Sozialismus»

Ein Datum und die Geschichte

In den letzten Stunden des 9. November vor 35 Jahren öffnete eine völlig überforderte Partei- und Staatsführung des zweiten deutschen Staates, der DDR, überraschend die eigene Grenze. Seitdem wird vom «Mauerfall» gesprochen, auch wenn keine Mauer fiel, auch nicht die in Berlin, sondern eben nur eine Grenze geöffnet wurde.

1968 im Osten – Andere Perspektiven

„1968 – Ost – West — Deutsch-deutsche Kultur-Geschichten“ – das ist der Titel eines im Dezember 2021 erschienenen Sammelbandes mit Aufsätzen zu den Ereignissen im Jahr 1968, herausgegeben von Carsten Gansel und Janine Ludwig. Zu den Autoren gehören unter anderem Daniela Dahn, Hauke Ritz, Lothar Schneider und Sabine Egger. Ein Beitrag stammt von mir.
Ausgangspunkt für das Buch waren die „Hans Werner Richter Literaturtage“ im November 2018 in Bansin, die sich mit den Vorgängen in Ost und West 30 Jahre zuvor auseinandersetzten und diese vor allem aus literaturwissenschaftlicher Sicht betrachteten. Ich war damals dazu eingeladen, aufgrund meiner Artikel zu „Prag ’68“ über die Sicht des Ostens auf die Vorgänge um den „Prager Frühling“ zu sprechen. Daraus ist mein Beitrag für das nun erschienene Buch entstanden.

9. November 1989: Warum DDR-Grenzer ohne Schuss das Tor nach Westen öffneten. Teil 2

Die vor 30 Jahren verkündete sofortige Reisefreiheit für DDR-Bürger hat nicht nur die Berliner Mauer, sondern ebenso die lange Grenze zur BRD geöffnet. Das hat Grenztruppen-Kommandeur Oberst a.D. Herbert Prauß direkt miterlebt. In Teil 2 seines Rückblicks geht es unter anderem um die Frage, warum in der Nacht vom 9. November 1989 kein Schuss fiel.

9. November 1989: Vom Grenzschützer zum Grenzöffner  – Harald Jäger blickt zurück. Teil 1

Vor 30 Jahren hat eine übereilte Information über die geplante Reisefreiheit für DDR-Bürger die deutsch-deutsche Grenze geöffnet. Nach der entsprechenden Erklärung von SED-Funktionär Günter Schabowski hatten die DDR-Grenzschützer und -Kontrolleure keine Wahl mehr: Sie haben die Tore geöffnet. Zu ihnen gehörte der Grenzoffizier Harald Jäger.

4. November 1989 in Ost-Berlin: Hunderttausende gegen SED-Allmacht und Egon Krenz

Eine große Demonstration hat am 4. November 1989 in Ost-Berlin mit der in der DDR herrschenden Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) abgerechnet. Mit Phantasie und Witz haben die Demonstrierenden fortgesetzt, was zuvor in anderen DDR-Städten begann. Doch fast alle ihrer Forderungen hat der „Mauerfall“ hinweggespült – bis auf eine.

Warum die DDR vor 70 Jahren gegründet wurde – Eine Erinnerung

„Unrechtsstaat“, „Fußnote der Geschichte“, „zweite deutsche Diktatur“ – das sind Etiketten, die der im Herbst 1989 untergegangenen und 1990 von der Bundesrepublik übernommenen DDR angeheftet werden. Dabei wird weggelassen, warum sie überhaupt entstanden ist und wer die Ursachen dafür geliefert hat. Das wird bewusst verschwiegen.