Nachrichtenmosaik Corona – Folge 42
Gesammelte Informationen und Nachrichten zur Corona-Krise
Geschriebenes zum Nachlesen – von Tilo Gräser
Gesammelte Informationen und Nachrichten zur Corona-Krise
Milliarden-Gewinne für Superreiche, während eine Milliarde Menschen von extremer Armut bedroht sind – das gehört laut Untersuchungen zu den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie. Davor warnen UN-Organisationen und andere Institutionen. Sie machen deutlich, dass auch zunehmende Kinderarbeit und wachsende Ungleichheit drohen.
Millionen Menschen leben in Deutschland in Armut. Immer mehr von ihnen nehmen die Angebote der seit 25 Jahren bestehenden „Tafeln“ in Anspruch. Darauf haben Barbara Eschen von der Nationalen Armutskonferenz und Antje Trölsch von der Berliner Tafel am Dienstag aufmerksam gemacht. Sie sehen die Politik in der Pflicht, die Lage zu ändern.
Trotz positiver Wirtschaftsentwicklung sind in Deutschland weiter Millionen Kinder von Armut betroffen und bedroht. Auf diesen Zustand hat in Berlin erneut eine Veranstaltung aufmerksam gemacht. Selbst Bundesfamilienministerin Katarina Barley findet das „unakzeptabel“. Doch die Politik macht zu wenig gegen Kinderarmut, so die Kritik.
Eine neue Studie zeigt: Familien mit Kindern und Alleinerziehenden sind öfter von Armut bedroht und betroffen als bisher bekannt. Sozialverbände und -organisationen sprechen von „erschreckenden Ergebnissen“ und fordern eine grundsätzliche Reform der Familien- und Kinderförderung. Dafür reichen die Pläne der neuen GroKo nicht aus, heißt es.
Die oberen zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben seit rund 100 Jahren einen gleichmäßig hohen Anteil von 40 Prozent am Volkseinkommen. Daran haben trotz aller Schwankungen selbst die beiden Weltkriege geändert. Das stellt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer Analyse fest, die es am Dienstag veröffentlicht hat.
Aktuelle Zahlen belegen die soziale Lage in Deutschland und widersprechen Erfolgsmeldungen von Regierung und Parteien. Dazu gehören fast eine Million wohnungslose Menschen, 16 Millionen von Armut Betroffene, immer mehr Arme trotz eines Jobs und eine anhaltend hohe und wachsende Ungleichheit. Eine „Jamaika-Koalition“ wird das nicht ändern. Ein Überblick
„Kinder, die einmal von Armut betroffen sind, bleiben es meistens länger“, stellt eine am Montag veröffentliche Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung fest. Danach wächst etwa jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut auf – und das dauerhaft. Sozialorganisationen fordern die Politik auf, endlich zu handeln.
Die deutsche Wirtschaft wächst und wächst, doch immer weniger Menschen profitieren davon. Die soziale Ungleichheit in der Bundesrepublik nimmt weiter zu, warnt eine aktuelle Studie. Als Ursache werden die „starken Zugewinne der höheren Einkommensschichten“ genannt.
Fast eine Million Rentner in Deutschland arbeiten trotz „Ruhestand“. Ihre Zahl steigt laut einer Studie. Viele von ihnen haben keine Wahl, warnen Sozialverbände vor der Altersarmut. Zugleich steigt die Zahl derer, die trotz Arbeit als arm gelten. Von der Wirtschaftsentwicklung profitieren dagegen nur jene, die bereits zu den Gewinnern zählen.