Nachrichtenmosaik Corona – Folge 127

Gesammelte Informationen und Nachrichten zur Corona-Krise, jeweils als Momentaufnahme
(persönliche Anmerkungen und Äußerungen sind kursiv gesetzt)

• Oberstes Gericht erklärt Corona-Notbremse für verfassungsgemäß

„Das Bundesverfassungsgericht findet die Corona-Notbremse ‚verhältnismäßig‘, in der ‚äußersten Gefahrenlage der Pandemie‘: Die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie Schulschließungen waren mit dem Grundgesetz vereinbar.
Das Bundesverfassungsgericht hat mehrere Verfassungsbeschwerden gegen die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen der sogenannten Bundesnotbremse zurückgewiesen.
Diese seien ‚in der äußersten Gefahrenlage der Pandemie‘ mit dem Grundgesetz vereinbar gewesen, teilte das Gericht am Dienstag in Karlsruhe mit. Trotz der Eingriffe in Grundrechte seien die Regelungen verhältnismäßig gewesen. (…)“
Quelle: https://www.rbb24.de/politik/thema/corona/beitraege/2021/11/bundesverfassungsgericht-urteil-bundesnotbremse-schulschliessung.html
Anmerkung: Das ist der Abschied vom Rechtsstaat, auf den die Bundesdeutschen immer so stolz waren, und damit auch vom Grundgesetz. Auch diese Richter haben bar jeder Daten und Fakten entschieden, wenn sie ihr Urteil mit der „äußersten Gefahrenlage der Pandemie“ begründen, obwohl „die Pandemie zu keinem Zeitpunkt die stationäre Versorgung an ihre Grenzen gebracht hat“ (Quelle) und es keine überdurchschnittlichen Todesfälle „im Zusammenhang mit Covid-19“ gab. Allein diese beiden Punkte hätten genügt, um die „Notbremse“ nachträglich als „nicht verhältnismäßig“ zu beurteilen.

• Bild-TV: Lockdown für Ungeimpfte: „Der Staat versucht, Menschen zu bestrafen“

„Steuert Deutschland auf einen Lockdown für alle zu, auf neue Schulschließungen, auf eine allgemeine Impfpflicht? Die Regierung hatte alle drei Dinge ausgeschlossen – doch jetzt stehen wir kurz davor. Der künftige Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) spricht von ‚neuen dramatischen Herausforderungen‘. Deshalb soll der von der künftigen Ampel-Regierung geplante Corona-Krisenstab bereits zu Beginn dieser Woche starten. Ziel: die 4. Welle brechen! Leiter des neuen Krisenstabs ist nach BLD-Informationen Carsten Breuer (56), Generalmajor der Bundeswehr. Laut Scholz wird der neue Corona-General ‚alles tun, was nötig ist. Es gibt nichts, was nicht in Betracht gezogen werden kann.‘ (…)
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=EAj_WVNx6Yo
siehe auch:

• Lockdown für Ungeimpfte im Saarland

„Die saarländische Landesregierung plant Verschärfungen der Corona-Maßnahmen. Das hat Ministerpräsident Hans am Montag in seiner Regierungserklärung angekündigt. Massive Beschränkungen soll es für Ungeimpfte geben. (…)“
Quelle: https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/saarland_corona_verschaerfungen_landtag_100.html

• Bisher nur milde Symptome bei Omikron: Südafrikanische Ärztin bedauert das Aufbauschen der Variante

„Die südafrikanischen Ärztin Angelique Coetzee hat bisher rund 30 Patienten untersucht, die mit der Omikron-Variante infiziert waren. Es gab nur milde Symptome, weshalb sie die derzeitige Handhabe für aufgebauscht hält. (…)
Die sehr milden Symptome unterschieden sich laut Coetzee von Infektionen mit anderen Corona-Varianten. Coetzee informierte daher am 18. November die Gesundheitsbehörden ihres Landes über ein nicht zur bis dahin vorherrschenden Delta-Variante passendes Krankheitsbild. Bis dahin hatte sie die ersten sieben der insgesamt 30 Patienten mit ungewöhnlichen Symptomen untersucht. Die Behörden seien nicht überrascht gewesen, da sie die neue Variante bereits untersucht hätten, sagte Coetzee.
Südafrika hatte die Entdeckung der neuen Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 am Donnerstag bekannt gegeben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sie als ‚besorgniserregend‘ ein. (…)“
Quelle: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bisher-nur-milde-symptome-bei-omikron-suedafrikanische-aerztin-bedauert-das-aufbauschen-der-variante.06877edc-44a8-42f5-af1c-102db81aef84.html
Das war bereits im August 2020 zu lesen:

• Mildere Coronavirus-Infektionen durch Mutation

„Eine mutierte SARS-CoV-2-Variante, die in Ostasien aufgetreten ist, scheint mildere Infektionen zu verursachen als die Form ohne diese Mutation. Insgesamt gibt es erste Hinweise, dass sich das Coronavirus abschwächen könnte. (…)“
Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/mildere-coronavirus-infektionen-durch-mutation-119703/

Und ich muss in dem Zusammenhang doch mal Christian Drosten zitieren, und zwar vom März 2020, als er grundlegendes Virologen-Wissen preisgab:

• Mutiert das Virus?

„Im Internet kursieren Berichte über mögliche Mutationen und verschiedenen Varianten des neuen Coronavirus SARS-CoV-2, die unterschiedlich aggressiv sein sollen. Der Virologe Professor Dr. Christian Drosten nimmt dazu Stellung. (…)
‚Wir können uns darauf verlassen, dass das Virus mutiert‘, sagte der Virologe. ‚Wir können uns auch darauf verlassen, dass es neue Eigenschaften annimmt.‘ Sorgen müsse das nicht bereiten. Die meisten Mutationen seien schädlich für das Virus und würden durch konkurrierende Virusstämme ausgemerzt. Selektiert würde unter Konkurrenzdruck immer auf bessere Übertragbarkeit, nicht auf eine höhere Todesrate des Wirts, da dies für die Verbreitung hinderlich ist. In der Regel passt sich ein neues Virus mit der Zeit an seinen Wirt an.“
Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/mutiert-das-virus-116110/

• Prof. Paul Cullen: Impfung als einziger Weg aus dem Corona-Dilemma?

„Gesundheitsminister Jens Spahn prophezeite, dass am Ende dieses Winters jeder wahrscheinlich ‚geimpft, genesen oder gestorben‘ sein wird. Eine Kategorie hat er vergessen: ‚geimpft – und trotzdem genesen oder gestorben‘. Es folgt ein Beitrag mit Alternativvorschlägen zur Impfung. (…)
Die derzeitige Situation in Deutschland und die Erfahrung aus dem Ausland zeigen, dass die Impfung nicht der alleinige Weg aus dem Dilemma sein kann, selbst bei Erreichung einer Impfquote von annähernd 100 Prozent. Vielmehr sehen wir uns trotz Impfung mit explodierenden Zahlen konfrontiert. Die Übersterblichkeit bzw. beunruhigende Erhöhung der Gesamtmortalität um etwa 10 Prozent in den letzten Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, und die nicht durch die Corona-Sterblichkeit erklärt werden kann, ist auch kein gutes Signal.
Es fällt auf, dass die Intensität, mit der die Impfung behandelt wird, von einem gleich starken Desinteresse an therapeutischen Konzepten zur Behandlung der Corona-Infektion besonders in der frühen Phase, bevor Komplikationen auftreten, begleitet wird. Dabei existieren vielversprechende Ansätze. Hier sind insbesondere die neuen antiviralen Medikamente sowie vor allem monoklonale Antikörper zu erwähnen. Auch andere medikamentöse Ansätze, die dem Vernehmen nach im Ausland mit gutem Erfolg angewendet wurden, verdienen es, in ausreichend großen, stringent durchgeführten Doppelblind-Studien in Deutschland und Europa vorurteilsfrei untersucht zu werden. Hier gilt es, möglichst viele Patienten schnell und intensiv zu Hause zu behandeln, um eine Hospitalisierung möglichst zu vermeiden. Denn auch nach zwei Jahren ist der Erfolg bei der Behandlung von schwerkranken Corona-Patienten bestenfalls mäßig: Weiterhin versterben etwa vier von zehn beatmeten Covid-Patienten.
Zudem sollten wir unsere begrenzten finanziellen und vor allem personellen Ressourcen auf den Schutz der vulnerablen Gruppen in unserer Gesellschaft, vor allem älteren Menschen in Wohneinrichtungen, konzentrieren, anstatt sie in einer aktionistischen Breitbandstrategie zu vergeuden. Schließlich müssen wir unseren Fokus nicht nur auf die engen, in vielen Fällen willkürlichen Indikatoren richten, sondern vielmehr versuchen, alle Auswirkungen unserer Handlungen in Betracht zu ziehen. Ein auf Gottfried Benn zurückzuführender Spruch besagt, dass ‚gut gemeint das Gegenteil von gut‘ ist. In diesen Tagen gilt es, diese Weisheit erneut zu verinnerlichen.
Prof. Dr. med. Paul Cullen (…) ist Internist, Labormediziner und Molekularbiologe. Derzeit leitet er ein großes medizinisches Labor in Münster in Westfalen und ist außerplanmäßiger Professor für Laboratoriumsmedizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität. Am 4. November 2021 veröffentlichte er zusammen mit anderen Ärzten und Wissenschaftlern ‚Zehn Thesen zum rationalen und humanen Umgang mit Corona‘ in der Wochenzeitung ‚Die Tagespost‘.“
Quelle: https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/diskussionsbeitrag-corona-impfung/
siehe auch: https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/weltweite-gesundheit-ist-eine-utopie-art-222579
siehe auch im Video: https://www.youtube.com/watch?v=QsyYP2_zBYI

• Die Lockdown-Drehbücher: Natürliches Abklingen als Erfolg staatlicher Maßnahmen?

Die Ausbreitung des Virus folgt möglicherweise eigenen Gesetzen, die durch Interventionen von Regierungen nicht oder kaum beeinflusst werden können. Deshalb muss man so tun als ob. Und den Lockdown so legen, dass ein natürliches Abklingen wie dessen Wirkung aussieht. (…)
Konkret: Die erste Viruswelle, die in Deutschland Anfang März 2020 begann und ihren Höhepunkt etwa Mitte April hatte, fügt sich sehr gut in das von Ben-Israel beobachtete Ablaufschema von einem vierzigtägigen Anstieg des Virusgeschehens und einer Rückkehr zum Normalzustand nach rund siebzig Tagen. Die zweite Welle hingegen, die Anfang Oktober 2020 begann, bildete im November ein Plateau aus, das sich an Weihnachten zu einem Höhepunkt wölbte, um danach bis Mitte Februar 2021 abzufallen. Man darf vermuten, dass diese Dehnung der Welle um das doppelte auf etwa 140 Tage ein Effekt der staatlichen Interventionen war, die durch die verfügten Kontaktbeschränkungen die natürliche Ausbreitung des Atemwegsvirus verzögerten. Die nachfolgende dritte Welle, die von März bis Ende Mai 2021 dauerte, passt dann wiederum ganz gut zu dem etwa siebzigtägigen Ausbreitungsrhythmus des Virus.
Nun haben wir, wie es scheint, seit Mitte Oktober die vierte Welle. Nach Adam Riese und Ben-Israel kann man es daher für plausibel halten, dass diese Welle ihren Scheitelpunkt gegen Ende des November beziehungsweise Anfang Dezember erreichen wird, durch kontaktverzögernde Maßnahmen vielleicht auch erst gegen Weihnachten. Danach würde die Welle dann recht steil abfallen, so dass wir entweder schon um die Weihnachtszeit oder, bei kontaktbegrenzenden Maßnahmen, erst Ende Januar wieder den Zustand vor der Welle erreicht haben werden.
Das alles ist natürlich spekulativ, aber auch nicht spekulativer als die zahlreichen „Modellierungen“, mit denen uns die Staatsvirologen vom Typ Drosten und Brinkmann seit anderthalb Jahren zu erschrecken versuchen. (…)“
Quelle: https://www.achgut.com/artikel/die_lockdown_drehbuecher_natuerliches_abklingen_als_erfolg_staatlicher_massnahmen
Anmerkung: So spekulativ ist das 70-Tage-Muster gar nicht:
„Söder: Unsere Maßnahmen beginnen wohl zu wirken“
Quelle: https://www.boersen-zeitung.de/dpa-afx/f3ac10f6-2490-40ab-ac1a-6a18619d6b13

• Hendrik Streecks „Immunabwehr-Buch“ ist mutig (aber nur für einen Virologen)

„2020 hatte der Chef des Bonner Instituts für Virologie, Prof. Streeck, mit der Heinsberg-Studie und seiner (für einen Virologen ganz schön mutigen) „Domrede“ einst Lauterbach genervt, Spahn widersprochen und mancher Panikmache die Spitze abgeschliffen. Dafür wurde er – meist in Abwesenheit – in Talk- und Comedy-Shows zum Hetzobjekt. Zum Beispiel für Staatskomiker Jan Böhmermann (dessen einstige Talentiertheit nun, wie die von Ehring, Welke und Krömer, unter kapitalen Jagdvorgaben dahinschrumpelt). Als Markus Lanz jüngst Hendrik Streeck zu Wort hatte kommen lassen, wurde der von Böhmermann öffentlich gar als ‚Menschenfeind‘ angegriffen. Wer wollte nun Streeck verdenken, daß er sich nach all dem Spießrutenlaufen mit einem SPIEGEL-Bestseller etwas materielle Wiedergutmachung verschafft? Auch wenn sein Print stellenweise zu einem trivialkindlich simplifizierenden Schnellschuss geriet (so ohne Literatur-, Stichwort- und Namens-Verzeichnisse). Von Diether Dehm
(…) Trotz virologischer Scheuklappen hat Hendrik Streeck sehr viel Einzelwissen zusammengetragen. Hingegen bleibt’s, mangels dialektisch komplexem Materialismus, bei Puzzleteilen. Aber immerhin: Es werden Fragen gestellt, Unsicherheiten zugegeben und populär aufgeklärt. Und so könnte man das Buch zumindest so hochnäsig loben wie Streeck die Homöopathie: ‚schaden tut es nicht‘ (S. 199).“
Quelle: https://www.nachdenkseiten.de/?p=78353

• Welt – wohin?

„Das Erschreckende an der im Corona-Notstandsregime sichtbar gewordenen Parallelität von wirtschaftlichen Interessen und dem Aufbau politisch-autoritärer Staatsstrukturen ist das weitgehende Fehlen linker Kritik. Dies ist einerseits dem Verkennen der Funktion des Ausnahmezustandes geschuldet und andererseits der Einschätzung, es handele sich beim Corona-Regime um Maßnahmen, die zum Wohle der Volksgesundheit erlassen werden. Die Idee, dass das Gesundheitsargument nur vorgeschoben sein könnte, wird von vielen hastig als ungeheuerlich verworfen. – Ein Beitrag von Hannes Hofbauer aus dem Buch ‚Schöne Neue Welt 2030‘ (Herausgeber Ullrich Mies). (…)“
Quelle: https://multipolar-magazin.de/artikel/welt-wohin