In Berlin-Schönefeld ist am Dienstag ein sowjetisches Kampflugzeug vom Typ Iljuschin Il-2 „Schturmovik“ gelandet. Die restaurierte Maschine wird zur Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung „ILA Berlin“ vom 25. bis 29. April gezeigt. Die Il-2 ist bis heute der meistgebaute Flugzeugtyp weltweit.
Der russische Pilot Wladimir Bursak hat am Dienstag ein legendäres sowjetisches Schlachtflugzeug aus dem 2. Weltkrieg zurück an den Himmel in Deutschland gebracht. Am frühen Nachmittag landete er mit der restaurierten Iljuschin Il-2 mit der Nummer „19“ in Berlin Schönefeld. Die Maschine wird auf der am Mittwoch beginnenden und bis Sonntag andauernden Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung „ILA Berlin“ zu sehen sein.
Die Il-2 war ein sogenanntes Schlachtflugzeug für den Kampf gegen Bodenziele und gilt bis heute als der meistgebaute Flugzeugtyp aller Zeiten. Über 36 000 Exemplare wurden von der Maschine gebaut, die im 2. Weltkrieg „Fliegender Panzer“ oder „Schturmovik“ genannt wurde. Sie wurde ab 1939 vo0m sowjetischen Konstruktionsbüro Iljuschin entwickelt und ab 1941 in Serie gebaut. Am bekanntesten würde die Version Il-2M3 mit einem Bordschützen hinter dem Piloten. Zuletzt war das Kampflugzeug im Korea-Krieg 1950-53 bei der nordkoreanischen Armee im Einsatz.
Legende neben aktuellen Flugzeugen
Die nun in Berlin gelandete Il-2 mit dem roten Stern und der roten Nummer 19 ist ein restauriertes Exemplar, das 2016 erstmals wieder in die Luft stieg. Zuvor hatte es etwa 68 Jahre am Grund eines Sees im heutigen Belarus gelegen. Dort war es 2011 entdeckt, gehoben und dann wieder aufgebaut worden. Es gibt weltweit nur noch zwei flugfähige Exemplare der Il-2.
Das legendäre Flugzeug gehört zu den zahlreichen historischen und aktuellen Maschinen, die auf der diesjährigen ILA am Boden und in der Luft zu sehen sein werden. Zu den modernsten Typen zählt dabei das US-Kampfflugzeug F-35, das auch im Flug gezeigt wird. Neben zahlreichen militärischen Exponaten ist die Zivilluftfahrt ebenso präsent, so der neuste Airbus vom Typ A350. Auch das größte Passagierflugzeug der Welt, die Airbus A380, wird zu bestaunen sein.
Russische Unternehmen vertreten
Neben der Luftfahrt nimmt die Raumfahrt wieder einen großen Raum auf dem Ausstellungsgelände neben dem immer noch nicht eröffneten neuen Flughafen Berlin-Schönefeld BER ein. Der russische Raumfahrtkonzern GK Roskosmos ist mit einem Gemeinschaftsstand aller führenden Firmen der Branche vertreten. Dabei werden vor allem Modelle von Raumflugkörpern, Triebwerken, Weltraumrobotern und künftigen Startanlagen präsentiert.
Die Wissenschaftliche Produktionsvereinigung (NPO) „Energomasch“ präsentiert nach Angaben des Raumfahrtjournalisten Gerhard Kowalski unter anderem Modelle ihrer Triebwerke RD-191, RD-108A und RD-275, während die NPO „Lawotschkin“ ihre astrophysikalischen Observatorien Spektr-R, Radioastron und Spektr-RG sowie die Mondsonde Luna-Glob zeigt. Zudem werde ein Modell der geplanten Angara-Startrampe für das neue Kosmodrom Wostotschny im Amur-Gebiet und der Kommandostand für die Steuerung eines Weltraumroboters zu bestaunen sein. Ebenso stellen russische Luftfahrt- und Technologieunternehmen aus.
Die ILA 2018 wird am Mittwoch von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet. Frankreich ist in diesem Jahr Partnerland ist. Die französisch-deutsche Partnerschaft soll durch einen gemeinsamen Anflug der bundesdeutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihrer französischen Amtskollegin Florence Parly mit einem Transportflugzeug Airbus A400M symbolisiert werden. Am Samstag und Sonntag können Privatbesucher die ILA besuchen. Sputnik wird von der Ausstellung berichten.