Russland will keine Verschärfung der Beziehungen zu Großbritannien und den anderen europäischen Staaten. Das hat Botschafter Sergej Netschajew gegenüber Sputniknews erklärt. Russland hat mit dem mutmaßlichen Mordversuch an dem Ex-Agenten Sergej Skripal nichts zu tun, so der Diplomat. Und: Ultimaten sind keine Sprache auf die Russland reagiert.
Russland hat mit dem mutmaßlichen Giftanschlag auf den Ex-Agenten Sergej Skripal und dessen Tochter am 4. März in Großbritannien nichts zu tun. Das betonte der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, am Donnerstag in Berlin gegenüber Sputnik. Am Rand der Festveranstaltung des Deutsch-Russischen Forums erklärte er: „Man muss sofort eine prinzipielle Frage stellen: Wem nutzt das?“
Skripal habe Russland nach seiner Amnestie 2010 verlassen können, erinnerte der Botschafter.
„Er war nicht gefährlich für unsere Dienste und deshalb konnte er ruhig nach Großbritannien fahren. Wir brauchen diesen tragischen Vorfall nicht vor den Präsidentschaftswahlen, vor unserer Fußball-Weltmeisterschaft.“
„Ultimatum ist keine akzeptable Sprache“
Netschajew sagte:
„Wir haben unseren britischen Kollegen die Zusammenarbeit im Rahmen des Übereinkommens über das Verbot der chemischen Waffen vorgeschlagen.“
Es seien vier entsprechende Noten an die britische Regierung übermittelt worden, mit der Bitte, Muster der Proben des mutmaßlich eingesetzten Giftstoffes zu übergeben. Nach dem Übereinkommen sollte eine Antwort innerhalb von zehn Tagen erfolgen. Russland sei bereit, bei den Untersuchungen zusammenzuarbeiten, betonte der Diplomat.
Ein Ultimatum sei für Russland „nicht die Sprache, die wir akzeptieren“. Deshalb könne Großbritannien nicht mit eine Reaktion darauf rechnen. Moskau werde auf die Ausweisung seiner Diplomaten durch London reagieren.
„Aber das ist nicht unsere Option. Wir haben diese Verschärfung nicht ausgelöst. Wir haben mit diesem Fall nichts zu tun und wollen ganz normale Beziehungen in Europa.“