Was ist in „Area 51“ abgestürzt: Aliens – oder sowjetische Su-27?

Im legendumwobenen US-Testgebiet „Area 51“ hat es einen mysteriösen Flugzeugabsturz gegeben. Das berichtet unter anderem die Zeitung „Die Welt“ in ihrer Onlineausgabe am Mittwoch. Danach soll der Pilot dabei ums Leben gekommen sein. Nun wird über den unbekannten Flugzeugtyp gerätselt.

Die US-Luftwaffe mache um den abgestürzten Flugzeugtyp ein Geheimnis, so „Welt online“ und habe den Crash erst nach drei Tagen gemeldet. Nun beginne eine „großes Rätselraten“ darum, hieß es weiter. Reporter hätten ermittelt, dass der bei dem Unfall abgestürzte Pilot der 44-jährige Eric Schultz sei, einer der ersten Piloten des neuen US-Kampfflugzeugs F-35. Doch der Chef der US-Luftwaffe habe der Nachrichtenplattform „www.military.com“ erklärt, dass definitiv kein F-35-Modell abgestürzt sei. „Welt online“ fragte: „Aber was war es dann?“

Die US Air Force wolle sich nicht mehr zu dem Vorfall äußern. Zu den dazu kursierenden Theorien gehöre, dass es sich bei der Absturzmaschine um den Typ Su-27 gehandelt haben könnte. Das Kampfflugzeug wurde noch in der Sowjetunion entwickelt. Russland hat nie offiziell einen Kampfjet in die USA geliefert. Laut „Welt online“ tauchten Ende 2016 erstmals Fotos von einem Luftkampftraining über der Area 51 zwischen einem US-Kampfjet F-16 und einem angeblichen russischen Modell Su-27 auf.

In Fachmagazinen wie „Air Force Monthly“ sei berichtet worden, dass die US-Luftwaffe seit vielen Jahren über einen russischen Kampfjet Su-27 für Luftkampftrainings verfügt. Manche Quellen würden vermuten, dass die USA sich eine solche Maschine über Weißrussland oder aus der Ukraine beschafften.

Eine Maschine aus sowjetischer Produktion?

Letzteres klingt plausibel, ist die Su-27 doch in der ukrainischen Luftwaffe im Einsatz. Und seit dem Staatstreich in Kiew im Februar 2014 mit mutmaßlicher US-Unterstützung haben die USA großen Einfluß dort. Das Schweizer Online-Portal „offiziere.ch“ berichtete im August 2012 von Videoaufnahmen aus dem Jahr 2003, die Su-27 über der geheimen „Groom Lake“-Testanlage der Air Force in Nevada, eben der „Area 51“, zeige. In dem Beitrag heißt es, im Jahr 2009 habe die US-Firma „Tac Air“ zwei Su-27 aus der Ukraine gekauft. Die Maschinen würden für die Ausbildung von US-Kampfpiloten genutzt, die die Firma für die Air Force durchführt. Nach dem Kauf habe sich „Tac Air“ gerühmt, es sei das erste Unternehmen, das Ausbildung mit Kampfjets der vierten Generation anbiete. Zu diesen wird die Su-27 gezählt.

Kampfjets aus der Sowjetunion fliegen seit langem über dem legendumwobenen Testgebiet Area 51. Dazu gehörten unter anderem seit den 60er Jahren die MiG 21, aber auch der Schwenkflügelkampfjet MiG 23. Das Geheimnis sei 2006 vom Pentagon gelüftet worden. Seit mindestens 35 Jahren betreibe das US-Militär sowjetische und russische MiG- und Suchoj-Kampfjets, so das Online-Portal offiziere.ch. Zuständig sei dafür unter anderem die „4477th Test and Evaluation Squadron“ der US-Luftwaffe gewesen, die sich „Red Eagles“ („Rote Adler“) nannten. 2007 habe das US-Militär MiG 29 in Moldawien aufgekauft, um die Maschinen für das Training der eigenen Piloten zu nutzen.

US-Jets in fremdem Tarnkleid

Solche Maschinen wie die aus der Sowjetunion bzw. Russland sind natürlich in den USA allgemein unbekannt. Sie dürften bei manchen für Rätselraten gesorgt haben, die sie am US-Himmel auftauchen sahen, nicht nur über der Area 51. Das Testgebiet der US Air Force gilt für jene, die an außerirdische UFOS glauben, als geheimes Versteck der US-Regierung für diese und Außerirdische, die auf der Erde gelandet sein sollen.

Die US-Luftwaffe setzt weiterhin für das Training von Luftkämpfen Jets auch aus osteuropäischer und sowjetischer bzw. russischer Herkunft ein, aber auch solche aus US-Produktion wie die F-18 in Tarnbemalung nach russischem Muster. Weitverbreitete Erklärungen anscheinend rätselhafter Flugzeuge – eben von „unbekannten Flugobjekten“ (UFO) –, es handele sich um außerirdische Maschinen, dürften dem US-Militär nicht ungelegen kommen.

Was in der „Area 51“ tatsächlich abgestürzt ist, darüber kann weiter nur vermutet werden. Manches spricht für ein russisches Flugzeug. Es könnte auch ein Prototyp eines neuen US-Kampflugzeuges oder -Bombers gewesen sein. In dem geheimen Testgelände wurden einst auch die Spionageflugzeuge U-2 und SR-71 sowie die Stealth-Jets F-117 und B-2 entwickelt und getestet.